Litigator Mass Claims Unit
Ich bin Annika, Litigatorin bei Freshfields und seit Anfang 2024 Teil der Mass Claims Unit in Münster. Ich bringe Struktur in komplexe Verfahren, verhandle vor Gericht – und arbeite in einem jungen, motivierten Team. Von Anfang an habe ich mich aufgrund der starken Teamzugehörigkeit und des von neuen Ideen geprägten Arbeitsalltags wohl gefühlt.
Ein Tag mit Annika in der Mass Claims Unit – Tempo, Technik, Teamgeist
8:30 Uhr – Mit Rückenwind ins Büro
Wie es sich für Münster gehört, starte ich den Tag auf dem Fahrrad. In der Kanzlei angekommen, rufe ich meinen Kolleg:innen in den offenstehenden Büros ein erstes „Guten Morgen“ zu und öffne meinen Laptop für den Fristencheck: Was muss heute raus, was ist schon erledigt? Der Überblick steht.
9:30 Uhr – Studierenden-Call: Struktur ist alles
Im täglichen Update mit unseren studentischen Hilfskräften geht es heute um Aktenorganisation. Ich erkläre, warum eine klare Dateibenennung so wichtig ist – nicht nur für die Übersicht, sondern auch für unsere Terminvorbereitung. Denn eine gut strukturierte Akte ist die Grundlage, um im Gerichtssaal schnell zu finden, was man braucht.
10:15 Uhr – Kaffeepause und Teamspirit
Ich schnappe mir einen Kaffee und lande prompt in einem kleinen Ratespiel mit Kolleg:innen – „Wo liegt nochmal das Amtsgericht St. Wedel?“ Nach ein paar wilden Vermutungen kommt die richtige Antwort: Saarland! Der „Wanderpokal“ geht an den Ratesieger – ja, den Pokal gibt’s wirklich und er ist heiß begehrt.
11:00 Uhr – Legal Tech in Aktion
Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter spricht mich an: Er braucht Unterstützung bei der automatisierten Schriftsatzerstellung. Gemeinsam öffnen wir das Tool, das sich alle relevanten Daten aus der Akte zieht und einen Terminverlegungsantrag erstellt – nur die konkreten Terminvorschläge müssen noch manuell ergänzt werden. Seine Idee: Warum nicht auch diese automatisch einfügen, basierend auf unserem verlinkten Fristen- und Terminkalender? Ich bin begeistert und nehme den Impuls direkt mit ins nächste Meeting mit unserem Legal-Tech-Team.
12:00 Uhr – Remote-Verhandlung mit Routine
Im Online-Verhandlungsraum treffe ich auf die Richterin und den gegnerischen Anwalt – ein bekanntes Gesicht. Ich stelle Fragen, argumentiere, und merke: Ich bin viel souveräner geworden im Vergleich zu meiner Anfangszeit. Nach dem „Beschlossen und verkündet…“ packe ich die Robe weg und kehre an meinen Schreibtisch zurück.
13:00 Uhr – Mittagspause mit Teamspirit
Im Konferenzraum wird schon gelacht, als ich mit meinem Essen dazustoße. Die meisten aus dem Team sind da, wir essen, quatschen und planen das nächste Team-Event. Letztes Mal gab es einen Mal-Abend, einen Kneipenabend und eine Tretbootrallye – diesmal vielleicht Minigolf oder Karaoke?
14:00 Uhr – Schriftsatzarbeit & kollegialer Austausch
Ich arbeite an einer Klageerwiderung, bleibe an einer Stelle hängen und rufe meine Kollegin in Hannover an – wir sind ein eingespieltes Duo. Gemeinsam holen wir eine erfahrene Kollegin dazu und bitten um Rat. Drei Köpfe, eine Lösung. Ich passe den Schriftsatz an und schicke ihn über das besondere elektronische Anwaltspostfach ans Gericht.
16:00 – Berufsstart im Buddy-System
Ein Kollege kommt in Begleitung einer neuen Kollegin in meinem Büro vorbei. Er ist ihr Buddy und zeigt ihr die Räumlichkeiten. Erste Schulungen, inhaltliches Onboarding für das Mandat und Kennenlernen des Teams – das füllt die ersten Wochen und erleichtert den Berufsstart.
17:00 Uhr – Vorbereitung für morgen
Ich bereite meine morgigen Verhandlungen vor – es geht mit dem Zug zum Landgericht Düsseldorf. Ich überprüfe die Akte, markiere relevante Stellen und checke meine Zugtickets. Eine Planung am Vorabend spart Zeit und Nerven am nächsten Morgen.
18:00 Uhr – Endspurt mit Fristen und Empfangsbekenntnissen
Ich finalisiere die letzten Schriftsätze, gebe Empfangsbekenntnisse ab und schaue ein letztes Mal ins Postfach. Alles erledigt, Fristen gestrichen – ein produktiver Tag geht zu Ende.
„Denk an deine Robe für morgen“, ruft mir eine Kollegin zu. Ich packe sie ein, verabschiede mich mit einem „Bis morgen!“ und schwinge mich wieder aufs Rad – diesmal Richtung Feierabend.
